Patienten-Kommunikation Intensiv
Patienten-Kommunikation Intensiv
„Man kann nicht nicht kommunizieren!" Paul Watzlawick,
Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler (1921-2007)
Was Patienten sich wünschen
Als Therapeut, Berater, Heilpraktiker oder Naturarzt führen Sie viele Gespräche. Sie haben es mit erwachsenen, mündigen Menschen zu tun. Für Ihren Patienten oder Ihre Patientin kann es aber aktuell das erste und entscheidende Gespräch über eine Krankheit oder eine wichtige Lebensveränderung sein.
Viele Patienten wünschen sich von TherapeutInnen und BeraterInnen, dass Sie umfassend über ihre Krankheit informiert werden und zugleich Verständnis für ihre Erkrankung und der allgemeinen Lebenssituation zeigen. Patienten möchten verstehen, was die Diagnose für sie und ihre Angehörigen bedeutet. Sie erwarten, dass sie sich für deren Ängste interessieren und sie an den Entscheidungen bewusst beteiligen.
Transparenz
Ein gutes Gespräch ist die Basis für eine positive Beziehung zwischen Ihnen und ihren Patienten, sowie den Angehörigen. Es ist die Grundlage für Sie als Therapeut/Heilpraktiker/Naturarzt, ihren Patienten die Diagnose verständlich mitzuteilen. Schließlich hängt auch hiervon der Erfolg der Behandlung ab.
Für den Patienten ist das Gespräch der Moment, in dem er von der Diagnose erfährt. Es ist für ihn die Grundlage, um seine Krankheit und deren Behandlung zu verstehen. Eine patientenfreundliche Gesprächsführung ist im Wesentlichen ein aktives empathisches Zuhören. Es vermittelt dem Patienten das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Selbstreflexion, Offenheit und Geduld sind wesentliche Voraussetzungen für eine gute Kommunikation. Weitere Hilfsmittel in der Gesprächsführung sind das Zuhören, Nachfragen, Wiederholen, Visualisieren, Feedback geben und den Blickkontakt halten.
Grundpfeiler einer erfolgreichen Patienten-Beziehung
Akzeptanz meint die grundsätzlich positive, wertschätzende Einstellung dem Gesprächspartner gegenüber.
Empathie meint das einfühlende Verstehen, um das Anliegen des Patienten zu erfassen.
Kongruenz meint die Echtheit oder Stimmigkeit der Therapeut-Patient-Beziehung. Für Patienten ist es besonders wichtig, dass sie ihnen absolut vertrauen können.
Gesprächsplanung
Sie können das Gespräch vorbereiten. Eine gute Vorbereitung hilft, das Gespräch zu strukturieren. Das bezieht sich auf den Zeitrahmen, das benötigte Informationsmaterial, den organisatorischen Rahmen und die Arbeitsabläufe.
Nicht selten müssen Sie als TherapeutIn/HeilpraktikerIn/Naturarzt schlechte Nachrichten überbringen. Gerade hierfür ist eine gute Gesprächsvorbereitung wichtig. Denn der Patient steht vielleicht unter Schock oder ist bereits in eine Krise involviert und braucht Hilfestellungen, um alles richtig zu verstehen.
Sie können sich im Vorfeld folgende Fragen stellen:
- Was für Haltungen, Erwartungen und Erfahrungen bringt mein Patient mit?
- Muss ich bei ihm Einschränkungen der Mobilität, der Sinne oder der kognitiven Funktion beachten?
- Wie informiert ist mein Patient? Wie viel Eigeninitiative zur Krankheitsbewältigung bringt er mit? Benötigt er weitergehende Hilfe?
Gesprächsvorbereitung
- Welche Diagnose- und Therapieschritte sind zu besprechen und wie viel Zeit brauche ich jeweils dafür?
- Welchen Nutzen und welche Risiken muss ich erklären?
- Welche Gesprächsinhalte müssen betont und gegebenenfalls wiederholt werden?
- Welche Termine sind abzusprechen?
- Welches Informationsmaterial und welche Entscheidungshilfen benötige ich zur Besprechung dieser Schritte?
Unterstützung für die Gesprächsführung bieten Ihnen Entscheidungshilfen wie Patienten-Leitlinien und Patienteninformationen. Visuelle Kommunikationshilfen sind Tafeln, Schaubilder oder Videos.
Informierte Entscheidung der Patienten
Im Gespräch soll eine gemeinsame Entscheidung gefunden werden. Das setzt voraus, dass die Patienten über die zu entscheidenden Diagnose- und Therapieschritte gut informiert sind. Sie sollen Behandlungsalternativen kennen lernen und verstehen sowie Zeit haben, diese Alternativen zu überdenken.
Informationsmaterial nutzen
Als Entscheidungshilfe können Sie Ihren Patienten Informationsmaterial zur Verfügung stellen — zum Beispiel Patientenleitlinien, evidenzbasierte Patienteninformationen sowie indikationsbezogene Selbsthilfeangebote (z.B. ein Forum oder Ihr eigenes Seminarangebot durch Sie oder Fremdreferenten).
Mögliche Quelleninfos werden an dieser Stelle nur Seminarteilnehmern weitergegeben.
Beratungsgespräch
- Umgebung: Wählen Sie eine angemessene, ruhige Umgebung aus. Machen Sie sich bewusst, dass der Patient Ihre Informationen eventuell zum ersten Mal hört, während Sie schon oft darüber gesprochen haben.
- Gesprächseinstieg: Stellen Sie sich namentlich vor. Schaffen Sie eine positive Atmosphäre. Beginnen Sie mit einer offenen Frage, zum Beispiel „Wie geht es Ihnen heute?".
- Situations- und Bedarfsanalyse: Erklären Sie die Ergebnisse einer Untersuchung, Laborbefunde oder Medikationen. Erkundigen Sie sich nach Problemen. Geben Sie Gelegenheit zum Nachfragen.
- Argumentation: Zeigen Sie in verständlicher Weise Therapieoptionen mit Alternativen auf. Nutzen Sie visuelle Hilfsmittel und Entscheidungshilfen, zum Beispiel Schaubilder.
- Entscheidungsphase: Fragen Sie den Patienten nach seiner Einschätzung oder nach Einwänden gegenüber einer Therapieoption.
Gesprächsabschluss: Klären Sie die weiteren Schritte. Finden Sie gemeinsame Ziele. Stimmen Sie Termine ab. Bieten Sie Informationsmaterial an, das der Patient mitnehmen und später mit seiner Familie zuhause in Ruhe durchgehen kann. Weisen Sie auf Selbsthilfegruppen hin. Sagen Sie ihm, dass er nicht allein ist.
Vertragsgestaltungen: Praxiskonzepte im Seminar und als Vorlagen für eingeschriebene TeilnehmerInnen als Zugang im Login-Bereich dieser Webseite!.
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Termin: 19.-20. September 2025 in Stuttgart
Referent: Helmut-Whitey von Kritzinger, London (www.kritzinger-foundation.com)
Seminarzeiten: Jeweils 10:00 bis 17:00 Uhr incl. Pausen, Einlass ab 9:00 Uhr
Ort: Marriot, gut erreichbar
Übernachtung: Im Hotel, jedoch keine Bedingung
Gebühr: 680.- €